Der Honigdachs, oft Englisch auch "Honey Badger" genannt, zählt zur Familie der Marder. Er ist ein eher kleines Raubtier mit einer Schulterhöhe von etwa 25 cm und einer Körperlänge von bis zu 80 cm, wobei der Rüden meist etwas größer als die Weibchen sind. Auch wenn er mit seiner Größe kaum imponieren kann, verleihen ihm seine Robustheit und Angriffslust einen Namen als mutiges Kämpferherz, das selbst mit Giftschlangen und großen Raubtieren den Konflikt nicht scheut.
Das Aussehen des Honigdachses ist unverwechselbar: Der Körperbau wirkt kompakt und muskulös, das Fell ist dicht und grob. Typisch ist der markante Farbkontrast: der Körper ist dunkelgrau bis schwarz, während sich ein breites, hellgraues bis silberweißes Band von der Stirn über den Rücken bis zur Schwanzwurzel zieht. Diese Warnfärbung signalisiert potenziellen Angreifern bereits aus der Ferne: Mit mir ist nicht gut Kirschen essen.

Mellivora capensis
Der Honigdachs – klein, zäh und furchtlos
Für ihre Leibspeise Honig, sind die kleinen Kämpfer zu fast allem bereit. Geschützt von einer extrem dicken Haut, wagen sie den Einbruch in gut bewachte Bienenstöcke, und strotzen erfolgreich der bewaffneten Gegenwehr. Doch die Haut ist nicht nur fest, sie sitzt im Nackenbereich auch besonders locker. Ein Vorteil, mit dem sich Honigdachse auch gegen größere Raubtiere behaupten können. Wird er gepackt, kann er sich in seiner Haut drehen und zurückbeißen.

STECKBRIEF: Honigdachs
- Schulterhöhe: ♂28 cm ♀ 25 cm
- Gewicht: ♂♀ 12 kg
- Nahrung: Honig, Larven, Skorpione, Spinnen, Vögel, Eidechsen, Schlangen
- Paarung: ganzjährig
- Tragzeit: 6 Monate
- Geburt: ganzjährig
- max. Alter: 20 Jahre
Bush Original
Nachtaktive Allesfresser mit Kämpferherz
Der Honigdachs ist ein echter Allrounder und lebt auch in den trockenen Regionen Zentralnamibias, von Halali im Etosha National Park bis in private Wildreservate wie unserem Kambaku Wildlife Reserve. Er ist anpassungsfähig und fühlt sich wohl in der Savanne, im Dornbusch und in Trockengebieten. Honigdachse leben omnivor. Sie haben einen ausgeprägten Geruchssinn, mit dem sie unterirdische Beute, wie Skorpione, Schlangen oder Larven, aufzuspüren können. Sie lieben Honig, fressen aber auch kleine Säuger, Eidechsen, Früchte oder Aas. Mit ihren kräftigen Vorderpfoten mit langen, gebogenen Krallen können sie exzellent graben, Behausungen öffnen und sogar Baumrinden aufbrechen.
Trotz ihrer relativ geringen Größe von ca. 10–15 kg, sind Honigdachse unglaublich robust und berüchtigt für ihre Zähigkeit. Gewappnet mit einer dicken Haut, einem robusten, losen Hautfell, kräftigen Krallen und einem beißstarken Kiefer scheuen sie weder Konflikt noch Kampf. So nehmen sie es nicht nur mit wütenden Bienenvölkern auf, sondern stellen sich auch Leoparden entgegen. Ihre enorme Toleranz gegenüber Giften lässt sie sogar Giftschlangen angreifen: Denn selbst Bisse hochgiftiger Schlangen (wie der Puffotter oder Kobra) bringen die zähen Kämpfer nicht um. Zwar setzt ein Biss sie zeitweise außer Gefecht, doch in vielen Fällen erholen sich Honigdachse innerhalb weniger Stunden vollständig von einem Schlangenangriff.
Was ihn in der Tierbeobachtung besonders faszinierend macht, ist seine clevere, fast schon verspielte Art. Honigdachse gelten als überdurchschnittlich intelligent, können Probleme lösen und sogar Werkzeuge benutzen. In Gefangenschaft wurden Tiere beobachtet, die Stöcke oder Steine nutzten, um Futter zu erreichen; ein Verhalten, das man eher bei Primaten oder Rabenvögeln erwarten würde.
Leider sind Begegnungen mit den kleinen Kämpfern eher selten, denn Honigdachse sind überwiegend dämmerungs- und nachtaktiv. Am liebsten gehen sie im Schutz der Dunkelheit auf Streifzug.